Mariam Mehr
Miguel Stanley und Rhona Eskander befassen sich mit der Frage, wie die Patientenversorgung in Zahnarztpraxen weltweit verbessert werden kann.
Das Angebot in der Zahnmedizin in Großbritannien kann für den Patienten durchaus verwirrend sein. Patienten sind stets und nahezu überall mit Werbung oder diversen Website-Links zu Praxen konfrontiert, von denen sie nicht wissen, ob es nun das Passende für sie ist oder nicht.
Wie denn auch? Wie kann man als Patient von einer bloßen Werbung sicherstellen, dass die Bedürfnisse und Anforderungen einer erfolgreichen und angenehmen Zahnbehandlung erfüllt sind?
Die Entstehung von Slow Dentistry ist nicht nur ein Segen, sondern auch eine Notwendigkeit. Als Plattform zielt sie darauf ab, den Versorgungsstandard in Zahnarztpraxen weltweit zu verbessern. Das Ziel ist, dem Patienten mehr Sicherheit, Wohlbefinden, Komfort und Verständnis zu geben. Eine Plattform dieser Art gab es bisher noch nicht in Großbritannien.
Die Gründer bauen ein globales Netzwerk von Mitglieds-Kliniken und Praxen auf, die sich bei Ihren Terminen Zeit für Sie als Patienten nehmen.
Dabei mischt sich das Netzwerk weder in die Therapie ein, noch überwacht oder kontrolliert sie Kliniken, Praxen und Zahnärzte hinsichtlich der Qualität ihrer medizinischen Leistungen.
Vielmehr strebt das Netzwerk mittels der vier Grundpfeiler einen einheitlichen Goldstandard an: Kofferdam, ordnungsgemäße Desinfektion, Anästhesie und ausreichende Aufklärung sowie Einverständniserklärung des Patienten:
Kofferdam
Ordnungsgemäße Desinfektion
In der Zahnmedizin, ebenso wie in allen medizinischen Bereichen, ist die Ansteckungsgefahr hoch. Ein hohes Patientenaufkommen bedeutet daher, dass das Risiko der Kreuzkontamination mit besonderer Nachsicht kontrolliert werden muss. Auch ist es wichtig, dass dies effektiv und sicher geschieht. Als einer der Grundpfeiler der Slow Dentistry ist eine ordnungsgemäße Desinfektion zwischen den einzelnen Patienten daher auf keinen Fall wegzudenken.
Hierzu gehört die vollständige und angemessene Desinfektion der zahnärztlichen Einheit in Übereinstimmung mit den universellen und länderspezifischen Richtlinien zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen (z. B. Waschen der Hände, des Behandlungsstuhls, der Griffe, des Bodens und der Oberflächen).
Anästhesie
Aufklärung und Einverständnis des Patienten
Die Einwilligung in eine Behandlung bedeutet, dass eine Person ihr Einverständnis geben muss, bevor sie irgendeine Art von medizinischer Behandlung, Test oder Untersuchung erhält.
Dies muss auf der Grundlage einer patientengerechten Aufklärung durch einen Arzt erfolgen. Die Patienten müssen über alle von ihnen wählbaren Möglichkeiten informiert werden, um dann entsprechend ihre Entscheidungen treffen zu können.
Für das Einverständnis des Patienten sind folgende Dinge obligat: Es muss freiwillig und nach umfangreicher vollständiger Aufklärung erfolgen. Außerdem muss die einwilligende Person in der Lage sein, die Entscheidung überhaupt treffen zu können.
- Freiwillig – Die Entscheidung, einer Behandlung zuzustimmen oder sie abzulehnen, muss von der Person selbst getroffen werden. Äußere Einflüsse wie Freunde und Familie sollten keine Rolle spielen.
- Informiert – Alle Informationen über die Behandlung, Risiken und wesentliche Gefahren müssen besprochen werden. Der Patient muss über die potenziellen Risiken sowie ob es bestehende geeignete Behandlungsalternativen gibt, aufgeklärt werden. Auch sollte der Patient darüber aufgeklärt werden, was ihm bevorstehen könnte, sofern er sich gegen eine Therapie entscheidet.
- Geschäftsfähigkeit/Mündigkeit – Der Patient muss in der Lage sein, seine Zustimmung zu erteilen, d. h. er muss die Fähigkeit besitzen, gegebene Informationen zu verstehen und sie zu nutzen, um eine Entscheidung zu treffen.
Originalartikel: https://dentistry.co.uk/2021/03/13/the-slow-dentistry-way-improving-standards-of-care/